This has to be done - Musik für Tiere

Marek Brandt studierte bei Tim Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Fotografie, ehe sich sein Fokus auf die Medienkunst richtete. Vielen Rezipienten ist das gar nicht bewusst, obwohl es den Aufbau und die Bedeutung, die er den Einzelbildern in seinen Videoarbeiten beimisst, erläutert und erklärt, wie seine Filme aufgebaut sind. Er studierte später dann als Meisterschüler bei Joachim Blank - Medienkunst - in Leipzig.. Bekannt ist der Künstler vor allem für seine Videokunst und sein wirken als Soundkünstler für experimentelle, elektronische Musik, die er unter dem Namen triPhaze und dem siebenköpfigen Laptoporchester Berlin in Clubs, Festivals und Tourneen präsentiert. Entsprechend ist nicht nur das fotografische Auge, sondern auch seine Soundkonstruktionen und Kompositionen, die meist mit urbanen Klängen und Geräuschen durchsetzt sind, extrem bedeutend für seine Filme.

Bei der seit 2004 im Wachsen begriffenen Serie „Musik für Tiere“ ist der Sound gar das tragende Element seiner Arbeiten, denn er ist das bindende Glied zwischen Mensch und Tier – es ist der Grund ihres Zusammentreffens! Brandt wertet Tiere auf, indem er, mit Hilfe von beratenden Wissenschaftlern und Gastmusikern, und unter Berücksichtigung der Spezies begründeten Vorlieben, Kompositionen für Tiere schreibt und diese in Form eines performativen Akts in freier Natur aufführt und filmt.

Marek Brandt reist bei diesen Performances durch die Welt und sucht sich Tierarten aus, die symbolisch für die entsprechenden Länder oder Regionen stehen könnten. In Leipzig gab er beispielsweise ein Konzert für Krähen im Rosental. Dabei ließ er mit einem Ballon die Lautsprecher in den Himmel befördern, um die Krähen in einer größeren Nähe und Unmittelbarkeit akustisch erreichen zu können. Dass diese Werke nicht ohne Augenzwinkern entstehen, zeigen Bilder, bei denen ein Cellist im barocken Hemd vor einer deutschen Eiche spielt und von der entfernt liegenden Silhouette des Leipziger Uni-Turms konterkariert wird. Interessant an der Reihe ist, dass der filmerische Fokus immer stärker herausragt und damit die Vermischung der Genres mit denen Brandt jongliert, immer dichter wird, so dass durch die Synthese mehrerer Gattungen, das Ergebnis sich jeder Eindeutigkeit entzieht.

In Anbetracht dessen, dass Pflanzen gerne Mozart hören, bleibt zuletzt nur die Frage offen, welche Art von Musik lieben Affen aus Gibraltar?

Lu Potemka

Mar

Marek Brandt

"Musik für Tiere"

15. Mai bis 09. Juni 2010

Opening: 14. Mai . 19.00



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