Sophie von Stillfried


" Nachtigallen "


Malerei

Opening: Fr. 3.06.2011, 19 h

Exhibition: 4.06.-2.07.2011

Sophie von Stillfried: O. T. (Strapse II), 2011, Acryl/Leinwand, 90 x 170 cm

Nachtigallen

Werden Nachtigallen erst ab 21 Uhr munter? Die Nachtigallen Sophie von Stillfrieds jedenfalls posieren in nächtlicher Atmosphäre und es gelten nur zwei Gesetzte: Es entscheidet jede Sekunde über die Bildwürdigkeit des Sujets und das Geschehen spielt sich unter der Gürtellinie ab.

Das Werk der Malerin ist von einem absoluten Blick geprägt, der sein Objekt in voyeuristischer Weise fokussiert. Dabei ist weniger das Gesicht, das mit der Seele assoziiert wird, als das Geschlecht der eigentliche Anziehungspunkt. Das Spiel um Verhüllung und Verheißung endet dabei immer vornehm. Das Geschlecht gibt sich nicht Preis und spiegelt die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren wieder.

Doch wäre es zu kurz gegriffen, Sophie von Stillfried auf diese lasziven Sekunden vor der Enthüllung zu reduzieren. In ihrem Werk zeigt sie auch ein Gespür für bleibende Verletzungen. Das Tatoo ist dabei sicher die ästhetischste Variante, Narben, oder das wiederkehrende Motiv ihrer Hand, an der der Mittelfinger fehlt, ergänzen das erotische Sujet und geben in der Gesamtschau auch den intakten Frauenkörpern etwas Verletzliches.

Lu Potemka

 

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