Robin Zöffzig 

Das Deutsche Reicht

Malerei

Opening: 02. June. 2012 . 19.00
Exhibition: 04. 06 - 30. 06. 2012




Robin Zöffzig ist 1984 in Magdeburg geboren und
studierte 2006-2012 Malerei an der Burg Giebichenstein in Halle

Robin hat im Laufe der Jahrhunderte eine bemerkenswerte Wahrnehmungsveränderung erfahren: Vom gefährlichen Wegelagerer hin zum Held in Strumpfhosen ... (so 1993 in der Verfilmung von Mel Brooks) Von alledem ist in den Bildern von Robin - nicht Hood - sondern Zöffzig etwas zu spüren. Da geht es hoch her überall ist Aktion, nichts für Tugendbolde, auch stilistisch wird global in postmoderner Weise in die vollen gegangen. Totzdem ist ein jedes dieser Bilder als echter Zöffzig zu identifizieren. Seine Farben und zuweilen die Manierismen in den Körperdarstellungen, die gewagten aber mithin auch suboptimalen Anschnitte belegen dies. Als ehemaliger Sprayer ist er Tempo gewöhnt und liebt das Schablonieren, Sprühen und die Signalfarbe. Das ist für mich 1:1 der Ausdruck seiner sprühenden Phantasie [...]. Eine Art von Zurückhaltung übt Robin bei seinen Tuschzeichnungen auf Chinaseide. Sie sind eine Essenz aus zahlreichen Aktstudien, spartanisch, linear und chinois vorgetragen. Die gelegentlichen Verzeichnungen kommen mit einfach entwaffnendem Charme daher. Die Dosis macht, dass es kein Gift ist.

Rainer Schade



Robin Zöffzig remixt Kunstgeschichte fast unverschämt, das Museum sei seine Bibliothek, so der Maler. Und so unverfroren er raubt, so frisch und witzig kommen die Zitate daher. hn interessieren keine philosophische Konstrukte, sondern das Bildhafte bereits geschaffener
Meisterwerke, die er sich einverleibt, umcodiert und unter Einbezug zeitgenössischer Aspekte und Stilmittel, wie gesprayten Hintergrundtexturen zu eigenen Bildern weiterentwickelt. Vorbilder sind Jörg Immendorf, Martin Kippenberger, Otto Dix, Max Beckmann und Max Klinger,
um nur einige zu nennen. Sujets sind vor allem Historienbilder, Porträts von Halbweltfrauen, verblühten Baronessen, Nonnen, Transvestiten und leichten Mädchen.

Einen zweiten Arbeitsstrang entwickelte Robin Zöffzig in China, wo er ein Jahr studierte. Er beschäftigte sich in der Zeit sehr intensiv mit Seidenmalerei, die er fortan als Medium für die Darstellung von Akten verwendete. Denn durch die Transparenz des Materials werden nicht nur die Sinnlichkeit, die Nacktheit und das Laszive seiner Akte
unterstrichen, sondern es ist auch ein außereuropäisches Element als Ausdruck einer immer globaler werdenden Welt, die auch die Zartheit transportiert, die wir mit der asiatischen Kultur verbinden. Auch wenn die Akte reduzierter sind und nicht weniger von mit dem all-over seiner großen Leinwände spielen, tragen auch sie die Handschrift, die Eigenheit und Energie, die all seinen Werken gemein ist.

Lu Potemka

Das Vogelhaus . Öl auf Leinwand 2012

 

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