Zusammenkunft
Martin Schuster: Flausensieb

Vernissage: 28. 02 2015 . 19.h

Ausstellung / Exhibition: 01. 03. - 28. 03. 2015


Opening Times: Öffnungszeiten:
Wen - Sat: 15 - 20 h / Mi - Sam: 15 - 20 Uhr

Martin Schuster – „Ich bin ein ernster Mensch, der gerne spielt.“

Martin Schuster 1986 in Potsdam geboren, hat sein Malerei-Diplom an der Burg Giebichenstein in Halle bei Prof. Ute Pleuger gemacht. Das Aufbaustudium, das dem Meisterschüler entspricht, absolvierte er 2014 bei Prof. Thomas Rug.  

In der Ausstellung „Flausensieb“ zeigt Martin Schuster ein breites Spektrum an Bezügen, die von adaptierten Elementen diverser Spiel-Ästhetiken, Spielen wie Mindcraft, Lego, thailändischen Wollpuppen, aber auch altmeisterlicher Tafelmalerei und Heiligenbilder, bis hin zu Folklore und Kitsch reichen. In seinen Werken geht es um Schöpfung und um „Bildgewordene Sehnsüchte“. Während die Mehrzahl seiner figurativen Arbeiten eine verspielte Aura versprüht, die Assoziationen von 1001 Nacht oder Comicwelten erweckt, unterstreicht er in seinen Landschaften eher eine raue, karge Natur, die eine Endzeitstimmung suggeriert, tatsächlich aber „...der Sehnsucht nach einer extremen Naturerfahrung“ im romantischen Sinne entspricht – nämlich „... der Vorstellung, das Leben könnte intensiver sein, wenn man richtig in der Natur lebt“. Seine Natur reicht aber über die pure Natur hinaus in jene Natur, in die der Mensch eingegriffen hat. Er favorisiert Letztere sogar, denn so wie der Mensch sich Lebensräume erträumt und sie erschafft, geschieht das in der Spielewelt, in der der Spieler wie ein Architekt, eine eigene Welt, ganz nach einem Baukastenprinzip aufbauen kann. Und gleiches gilt für die Erschaffung von Bildern, es mache ihm Spaß, seine Bilder einzurichten, sagt Martin Schuster... „mich in ihnen aufzuhalten, bis alles an seinem Platz steht. Danach kann gern ein anderer Betrachter für kurz oder lang einziehen.“

Das Streben nach einer anderen Welt, einer Parallelwelt ist in all seinen Werken spürbar, deren Erschaffung einzig der eigenen Vorstellungskraft unterliegt: „Ich möchte gern noch andere Welten sehen, deswegen male ich sie mir“, so der Künstler, dessen Welten sind keinesfalls beklommen, sondern vielmehr Utopia andeuten, eine Welt in der Harmonie und das Glück existiert, in der nicht gegeneinander angekämpft wird, sondern alle Hürden überwunden scheinen. Er selbst schwebt in einem Gemälde als Schöpfer über allem und scheint die Leichtigkeit des Erschaffens und des Gelingens zu symbolisieren. – „in meinen Welten bin ich Gott und immerhin so mächtig wie meine Vorstellung und mein Geschick“.             
Lu Potemka
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